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M(ein) Lebensbaum, der Wacholder

Auf einer Motorradtour übernachtete ich einmal mitten in der Lüneburger Heide bei Gewitter im Zelt. Da an Schlaf nicht zu denken war, sah ich mir das grandiose Schauspiel an und war total fasziniert von den Wacholdersträuchern und Bäumen, die sich im Licht der Blitze ständig verwandelten. Ich lies meiner Phantasie freien Lauf und merkte plötzlich, dass ich mich aus einer Reise befand....

Dieses Erlebnis ist auch der Grund dafür, dass auf unserem Land auch eine kleine Heidelandschaft wachsen wird. Es war sehr schwierig, unverzüchtete Jungpflanzen der einheimischen Sorte Juniperus communis zu finden, aber ich habe dann doch noch 5 Jungpflanzen bekommen. Sie standen lange noch in Pötten im Garten, sind schon sehr gewachsen und inzwischen im Land ausgepflanzt werden. Ich liebe sie sehr :-)

Der Wacholder (Juniperus communis) - Baum des Jahres 2002

Die Gattung der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse und umfasst weltweit rund 60 Arten.

Einheimische Arten:

Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)
Zwergwacholder (Juniperus alpina)
Sevistrauch oder Sadebaum (Juniperus sabina)

Seit 1936 steht die Art Juniperus communis in Deutschland unter Naturschutz! Nur die Beerenzapfen dürfen gepflückt werden.

Wacholder wird abgeleitet vom althochdeutschen «wechalter» abgeleitet. «Wech» bedeutet wach, frisch; «tar» lässt sich übersetzen mit frischmachendes, immergrünes Gehölz. Also ein «Lebendigmacher», was sich in der Mythologie mehrfach widerspiegelt. Auch die alten Römer schätzten den Wacholder und nannten ihn Juniperus, zurückzuführen auf dessen von der Göttermutter Juno bevorzugten Beeren oder "die ewig jung Erscheinende". Eine andere Definition: Der lateinische Name "Juniperus" ist wohl eine Zusammenziehung von "junior", "der Jüngere", und "pario", "ich erscheine", und weist daraufhin, dass am selben Strauch bereits die neuen grünen Beeren erscheinen, während die letztjährigen blauen Beeren noch ausreifen.

Noch heute gebräuchliche Namen für den Wacholder sind Reckolder, Räucherstrauch, Machandel, Knirk, Kranewitt Wachtelbeerstrauch, Weihrauchbaum, Feuerbaum, Heide-Wacholder, Jachelbeerstrauch, Kaddig, Knirk, Knirkbusch, im Niederdeutschen Machandelboom und viele mehr. Es sollen über 50 Bezeichnungen verwendet werden...

Der Zwergwacholder ist ein von Grund auf verzweigter Strauch und wird selten höher als 50 cm. Er bevorzugt nährstoffarme, trockene Böden in sonniger Lage. Der Sevi wächst meistens als dicht buschiger Strauch, kann aber auch baumförmig wachsen und 10 m Höhe erreichen. Im deutschen Ostseeraum wie auch im Baltikum erreichen Wacholder in Baumform Höhen von 10 bis 15 m. Sie können 800 bis 1000, in Ausnahmefällen bis 2000 Jahre alt werden. Der stattlichste Wacholder in der Schweiz soll rund 1000 Jahre alt sein und hat einen Stammdurchmesser von 43 cm.

Die stechenden, graugrünen Nadeln des Wacholders sind 1 bis 2 cm lang. Sie weisen auf der oberen Seite einen weissen Streifen mit schmalen, grünen Rändern auf und bilden zu dritt im Quirl stehend einen Stern. Bei älteren Bäumen/Sträuchern löst sich die glatte, graubraune Rinde in eine längsrissige, streifig-faserige Borke auf. Das harzfreie Holz ist zäh, weich, elastisch, feinfaserig und dauerhaft. Die Ende April bis Anfang Juni geschlechtlich getrennten Blüten stehen an kurzen Seitensprossen in der Blattachse der mittleren Nadelquirle eines Zweiges. Nach erfolgter Bestäubung und Befruchtung vereinigen sich die obersten drei Schuppenblätter. Sie wachsen zu einem kugelförmigen Beerenzapfen heran, der die Samen bald völlig einschliesst. Aus botanischer Sicht handelt es sich jedoch nicht um eigentliche Beeren, denn bei Nadelgehölzen gibt es keine Früchte, sondern Zapfen. Im Herbst des zweiten oder sogar erst im dritten Jahr reifen die "Beerenzapfen". Sie werden mit der Zeit fleischig und schwarzblau, dazu bekommen sie einen wachsähnlichen Überzug.

Forstlich wird der Wacholer nicht genutzt.

Für den Naturschutz ist der Wacholder von grosser Bedeutung. Viele Lebewesen finden in und um diesen charakteristischen Strauch oder Baum ihren idealen Lebensraum. Eine Untersuchung ergab, dass 18 verschiedene Säugetiere, über 40 Vogel- sowie 20 Insektenarten seine Umgebung bevorzugen. Dies sind z.B. der Wacholderprachtkäfer, die Wacholderminiermotte und der Wacholderborkenkäfer sowie die Wacholderdrossel. Letztere trägt zudem zur Verbreitung dieser immergrünen Pflanze bei.

Wegen der stechenden Nadeln wird der Wacholder selbst von Schafen und Ziegen gemieden, wodurch er in Heidegebieten oft fast die einzige größere Pflanze zu sein scheint. Aber in seinem Schutz können auch wieder Vogelbeeren, Birken oder Eichen wachsen. Dies nennt man dann Ammenverjüngung. Andererseits ist der Wacholder aber auch in seinem Bestand bedroht! Darum sollten durch Schafbeweidung entsprechende Flächen offen gehalten werden.

Auf Rügen steckte man beim Hausbau einen Wacholderzweig mit ins Fundament, damit der Teufel fernbliebe. In alten norddeutschen Fachwerkhäusern findet man manchmal heute noch Einstreu von Wacholdernadeln unter den Erdgeschossdielen - zum Schutz vor Mäusen, für die dies ein fast unüberwindliches Hindernis darstellt

Funde in Ausgrabungen von Pfahlbauten belegen, dass der Wacholder seit geraumer Zeit als vielseitige Pflanze geschätzt wird. Wo er als Baum wächst, lässt sich das wegen seiner Struktur geschätzte von rotbräunlich bis gelblich gefärbte Holz verschiedenartig verwenden. Es wird vor allem von Drechslern und Schreinern geschätzt. Aus dem sehr wenig schwindenden Holz lassen sich Spazierstöcke, Pfeifenrohre und auch kunstgewerbliche Gegenstände herstellen.

Einer der wohl ältesten Nachweise zum Gebrauch von Wacholderbeeren geht auf die alten Ägypter zurück, die neben Sägespänen von Koniferen und Pfeffer auch Wacholderbeeren zum Einbalsamieren ihrer Leichen als Füllmaterial verwendeten. Auch die Zweige des Wacholders wurden schon von den Ägyptern zum Räuchern verwendet.

Beim Räuchern von Schinken und Wurst gibt der Wacholder sein besonderes Aroma ab. Die reifen Beeren finden vielfältige Verwendung als eigenartig süsslich herzhaftes Gewürz beim Kochen und Ansetzen von z. B. Sauerkraut. Desweiteren werden Wacholderschnäpse Steinhäger (Deutschland), Genever (Holland), Gin (England) oder Borowitschka (Slawische Staaten) aus den Beeren gebrannt.

In der Heilkunde fanden und finden praktisch alle Bestandteile des Wacholders eine umfangreiche Verwendung für viele verschiedenartige Körperleiden und Beschwerden. So er brachte Linderung bei Rheuma, Gicht, Arthrose, Magen- und Darmstörungen, Hautkrankheiten, Bronchitis und Asthma, Kopfschmerzen, unreinem Blut und vielem mehr. Es muss aber beachtet werden, dass bei der Anwendung von Wacholderprodukten die Nierentätigkeit angeregt wird und es zu Hautreizungen kommen kann. Deshalb sollte er nich über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Schwangere sollten Wacholderprodukte generell vorsichtig anwenden. Früher stand in fast jedem Garten ein Wacholderstrauch oder Baum als lebende Hausaphoteke. Die Heilwirkungen des Wachholders sind so vielseitig, daß schon einer der Altmeister der Pflanzenheilkunde, Hieronymus Bock (1498 - 1554), darüber schrieb: ".. so ist in summa die Würckung und tugent des Weckholderbaumes zu beschreiben nit wohl möglich."

Mythologie und Brauchtum

Neben Hasel und Holunder hatte der Wacholder im Volksglauben die größte Bedeutung: "vor dem Holunder zieh’ den Hut, vor dem Wacholder geh’ in die Knie"

Der Wacholder spielt in vielen Sagen und Märchen eine magische Rolle. Bei den alten Germanen galt er als heiliger Baum des Lebens.

Lange bevor Weihrauch und Myrrhe aus dem Orient nach Mitteleuropa kamen, gebrauchte man heimische Harze wie auch wohlriechende Samen, Wurzeln oder Zweige von Immergrünen zum Räuchern. In der vorchristlichen Zeit lieferte vor allem der Wacholder den heiligen und heilsamen Rauch. Den Germanen galt der Wacholder als Lebensbaum, was bereits in seinen Namen "Weckholder" oder "Queckholder" mitschwingt. Er lieferte die Lebensrute und seine Beeren gaben aromatischen Rauch. Die Feuer bei den Opferriten unserer germanischen Ahnen wurden mit Wachholderholz unterhalten, um böse Geister von der Feierlichkeit fernzuhalten. Aber auch als Grabbeigabe entfaltete Wachholder seine schützenden Kräfte. Dem heidnischen Glauben zufolge soll der Wacholderrauch den Hexen und bösen Geistern überaus unangenehm sein. "Wie in allen wehrhaften Pflanzen sah man auch im Wacholder ein Symbol für den Schutz vor Hexen, Dämonen und Waldteufeln. Von Schottland über Deutschland bis Tibet, ebenso bei den mittelamerikanischen Indianern, dienten solche Räucherungen der Dämonenabwehr". Bis heute werden auch außerhalb der Rauchnächte im Alpengebiet Kranken- und Sterbezimmer mit Wacholderrauch gereinigt.

"Machandel, lieber Machandelbaum,

in Trauern komm ich her,

ich träumte einen bösen Traum,

das Herze ist mir schwer..."

(aus HERMANN LÖNS: Der Traum)

Als in der Dämmerung einzeln stehende Gestalt hat er vor allem in Heidegegenden die Phantasie der Menschen beflügelt. Er wird als Hüter an der Schwelle vom Leben zum Tod bis heute gerne an Grabstellen gepflanzt. Früher sollte ein Trank aus den "Beeren" die Gabe verleihen, in die Zukunft zu sehen. Brennenden Wacholderzweigen wurde Schutz vor Ansteckung in Zeiten der Pest zugeschrieben. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hielten sich sehr wiedersprüchliche Vorstellungen des Wacholders einerseits als Todesbaum, anderseits als Lebensbaum. Mit dem Todesbaum, der, wie beispielsweise die Eibe, noch heute bevorzugt auf Friedhöfen angepflanzt wird, war die Vorstellung verbunden, dass sich die Seelen der Verstorbenen im Baum verstecken und durch bestimmte Umstände wieder zum Leben zurückkehren. Angererseits galten angezündete Wacholder als Abwehr gegen Hexentum und Teufel.


Als Totem steht er für ewiges Leben, Stärke und Schutz. Er kann helfen, sich gegen störende Einflüsse von aussen abzuschirmen und Probleme und Forderungen von Mitmenschen so abgrenzen, dass sie nicht die eigene Lebenskraft schwächen.

Geräuchert werden können sowohl die Nadeln und Zweige des Wacholders als auch die Beeren. Wacholderzweige und Nadeln verströmen beim Verräuchern einen harzigen und frischen Rauch, die Wacholderbeeren verbreiten einen sehr angenehm warmen, würzigen und balsamischen Rauch, der typisch nach Wacholder duftet.

Er klärt die Gefühlswelt, reinigt auf geistig seelischer Ebene und öffnet Körper und Geist für spirituelle Erfahrungen wie schamanische Reisen oder Visionen. Der Wacholder gehört zu den ältesten Räucherpflanzen der Erde mit denen wir die Fähigleiten unserer Intuition fördern und stärken können, um so den Weg zu unserer Lebensaufgabe zu finden.

Schon immer wurde er gegen Dämonen verräuchert und vertrieb mit seinen starken Sonnenkraften die Dunkelheit. Sein Licht stärkt die Aura und gibt Kraft und Sicherheit wenn du dich von Ängsten bedrängt und schwach fühlst. Er und lässt dich wieder zu der Kraft in deiner Mitte finden gibt dir Mut zur Selbstverwirklichung.


Und hier noch ein Märchen vom Wacholder:

http://machandelboom.de.ki/

rechts findet ihr eine mögliche Deutung dieses Märchens. Mir persönlich drängte sich allerdings eine andere auf. Ich sah darin auch die Beschreibung einer Initiation zum Schamanen oder Heiler........